Frühförderung

Anlaufstelle und Beratung von der Geburt bis zur Einschulung

Unser Angebot richtet sich an Kinder in ganz Südbayern ab der Geburt bis zur Einschulung und an ihre Eltern, die sich Sorgen um die Entwicklung ihres Kindes machen. Bei Bedarf erhalten die Familien regelmäßige und langfristige Unterstützung. Unsere Förderung findet in der vertrauten Umgebung des Kindes zu Hause oder in der Kindertageseinrichtung statt.

Filmbeitrag

Entwicklungsrisiken vorbeugen.

Eva Kneitinger von der Frühförderung erklärt, auf welche Art und mit welchem Ziel das SBZ kleine Kinder mit Seheinschränkungen sowie deren Eltern unterstützt.

Achtung: Sie verlassen bei Klick auf den Link unsere Webseite und
gelangen zu Google YouTube.
YouTube sammelt in großem Umfang Nutzerdaten.

zum Video mit Untertiteln auf YouTube

Frühes Erkennen

Sehprobleme können oft schon im frühen Kindesalter erkannt werden. Wir sind für Sie da, wenn Sie Hinweise auf Sehprobleme bei Ihrem Kind wahrnehmen. Diese können sein: 

  • Blendempfindlichkeit 
  • Fehlender oder seltener Blickkontakt 
  • Greifen gelingt nicht
  • Geringes Interesse an altersgerechten Bilderbüchern 
  • Detailreduziertes Malen oder Übermalen von Begrenzungslinien 
  • Schwierigkeiten bei der Erkennung und Unterscheidung von Objekten 
  • Puzzle- oder Memory-Teile werden nicht wiedergefunden 
  • Unsicherheiten bei körperlichen Betätigungen 
  • Probleme in der räumlichen Orientierung 
  • Schwierigkeiten mit der Gesichtserkennung 
  • Fehlende visuelle Übersicht 

Frühes Beraten 

Ein Kind mit Blindheit oder Sehproblemen hat eigene Wege, sich in der Welt zurecht zu finden. Wir unterstützen die Eltern darin, das Verhalten ihres Kindes besser zu verstehen und für das Kind passgenaue Entwicklungsanregungen zu finden. Die Fachkräfte unserer Frühförderung unterstützen Sie von Anfang an: 

  • Bedarfsermittlung: Orthoptische, psychologische und heilpädagogische Befundung und Diagnostik 
  • Ganzheitliche, familienorientierte Förderplanung 
  • Verlaufsdiagnostik 

Frühes Handeln

Eine gezielte frühe Förderung baut spielerisch wichtige Aspekte des Sehens auf und übt sie ganz selbstverständlich ein. Besonderes Augenmerk legen wir auf die Anregung des Sehens und die visuelle Wahrnehmung. Wir beziehen die gesamte Entwicklung des Kindes mit ein und schulen die dazu notwendigen Basiskompetenzen:

  • Therapie: Förderung des Kindes durch eine Pädagogin (meist wöchentlich) unter Einbeziehung des Familiensystems
  • Ganzheitlichkeit: Vernetzung mit Pädagog*innen, Therapeut*innen, Ärzt*innen und Kliniken

Individuell bereiten wir die Kinder auf die Schule in Wohnortnähe oder im Edith-Stein-Förderzentrum des SBZ vor. Dabei möchten wir sie gezielt unterstützen durch: 

  • Anregung von Kompensationsstrategien und aller entwicklungsrelevanter Fähigkeiten 
  • Förderung der Neugierde, der Eigeninitiative und des Selbstvertrauens 
  • Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern 
  • Erhöhung der Teilhabe des Kindes und seiner Familie 
  • Rüstzeug für Kindergarten, Schule und gesamtes Leben 
  • Reduzierung oder Vermeidung von Entwicklungsverzögerungen und Verhaltensproblemen 

Alle Angebote unserer Frühförderung sind für die Kinder und ihre Eltern kostenfrei.

Einschränkungen des Sehens:

  • Ca. 80% aller Informationen nehmen wir über das visuelle System auf
  • Seheinschränkungen beinhalten immer ein Entwicklungsrisiko für das Kind und wirkt sich in allen Entwicklungsfeldern aus; diese Risiken zu minimieren ist eines der Hauptziele unserer Frühförderung
  • Sehen wird erlernt; Neugeborene werden mit einem Sehvermögen von ca. 10% geboren. Zum regulären Sehprozess gehören die Koordination beider Augen sowie das „Scharfstellen“ (Fixation und Akkommodation). Schon in den ersten Lebensmonaten werden diese guten Seheindrücke im Gehirn gespeichert, verglichen, wiedererkannt und mit anderen Sinneswahrnehmungen (Hören, Geruch) verbunden
  • Das Sehen ist maßgebend beteiligt u. a. bei:
    • Interaktion (Blickkontakte, lesen von Mimik …)
      • Interesse wecken (Motivation)
      • Lernen durch Nachahnung (Folgebewegungskompetenzen)
      • Wo bin ich (Lokalisation
      • Steuerung der eigenen Motorik (Kompetenzen der Raumlagewahrnehmung)
    • Blicksteuerung, Blickgeschwindigkeiten, Zielgenauigkeit bei Blicksprüngen (Sakkaden) sowie die Qualität der Seheindrücke sind ebenfalls wichtige Komponenten des Sehens
    • Bei reduziertem Sehvermögen sind
      • Reizvolle Sehangebote ein wichtiger Bestandteil der frühen Förderung (kontrastreiche Spieldinge, Lichter, „Eye-Catcher“ …)
      • Ebenso wie geeignete Kompensationsstrategien und
      • Individuelle Unterstützungsangebote für Kind und Eltern

Blindheit:

  • Ca. 80% aller Informationen nehmen wir über das visuelle System auf
  • Blindheit ist mir erheblichen Entwicklungsrisiken für das Kind verbunden (frühkindliche Interaktion, Motorik, Ich-Entwicklung, Raumkompetenz, Handlungskompetenzen, etc.) und betrifft das gesamte Familiensystem

Die natürlichen elterlichen Kompetenzen sollten sich um die blindenpädagogischen Erfordernisse erweitern, um zusätzliche Entwicklungsrisiken für das Kind zu minimieren. (besondere Sicherheitsbedürfnisse und die Körpersprache des Kindes, Essen sowie Spielanregungen können als Schwerpunkte genannt werden).

Ihre Ansprechpartnerin

Frau Steffi Harfensteller

Leitung Frühförderung

089 310001-5023

steffi.harfensteller@sbz.de